Kinder brauchen am meisten Schutz – Interview mit Bernd Ruf in der Stuttgarter Zeitung
Stuttgarter Zeitung am 12.01.2017: Nach Naturkatastrophen, Terroranschlägen oder im Bürgerkrieg ist er im Einsatz. Bernd Ruf versucht, nach diesen Schicksalsschlägen Kindern Schutz zu geben. Im Gespräch mit unserer Redaktion beschreibt der 62-Jährige, der an diesem Donnerstag in Fellbach zu Gast ist, die Hintergründe seiner Arbeit.
AUSZUG: Sie haben den Satz geprägt, dass es mit der bloßen Aufnahme von Flüchtlingskindern in den Schulbetrieb nicht getan ist und es nicht allein um eine störungsfreie Eingliederung in die bundesdeutsche Gesellschaft geht. Können Sie das kurz erläutern?
Bernd Ruf: Flucht und Vertreibung sind immer traumatische Erlebnisse. Hierzu zählen die vielfältigen Gründe, die Menschen zu einer Flucht führen, die Fluchterlebnisse und schließlich die Situation in den Aufnahmeländern in der Nach-Flucht-Phase. Viele können diese traumatischen Erlebnisse ohne fremde Hilfe selbst verarbeiten. Andere erkranken und entwickeln Trauma-Folgestörungen, die sich in vielfältigen emotionalen, psychischen, psycho-somatischen und Verhaltensproblemen zeigen. Bei einigen wird der traumatische Prozess sogar vom ursprünglichen Opfer zu einer Täterschaft führen. Die jüngsten Ereignisse in Deutschland zeigen dies deutlich. Schule hat in diesem Zusammenhang nicht nur die Aufgabe, den Kindern mit Fluchthintergrund Deutschkenntnisse zu vermitteln, sondern muss auch ihre psycho-soziale Gesundheit berücksichtigen. Notfallpädagogik kann zeigen, wie das geht. > weiterlesen: PDF Stuttgarter Zeitung, 12.1.2017, Kinder brauchen am meisten Schutz
Am 12. Januar hielt Bernd Ruf im Campus Waldorf Fellbach einen Vortrag über Traumapädagogik.